Egal ob du einen Jungesellinnen-Abschied planst. Ob du einen besonderen Geburtstag feiern möchtest oder ob du einfach mit deinen liebsten Freundinnen, einen unvergesslichen Tag erleben möchtest. Ich lade dich ein, bei mir ein Tagesseminar zu buchen.
Vier Menschen, bekommen ihr Kartenbild um ein von ihnen vorherbestimmtes Thema, von mir gelegt. Wir beginnen mit einer Meditation um uns auf den Tag einzustimmen. Danach genießen wir einen lustigen, informativen und entspannten Tag.
Du solltest ca. fünf Stunden für dieses Event einplanen.
Alle weiteren Informationen gebe ich dir gerne telefonisch.
Liebe Grüße Martina Rosenkranz
Die sogenannte künstliche Matrix
Vor mir geht diese einfache Straße ihren Weg. Doch das, was sich rechts und links von ihr abspielt, ist für mich interessant. Nicht das irgendeine Richtung maßgeblich besser oder schlechter für mich wäre. Es geht nur um die Unterscheidung der gesehenen Bilder.
Auf der linken Seite erkenne ich eine „Neubausiedlung“ alles ist sauber fast steril. Die Straßen sind gefegt, befreit auch von menschlichen Wesen, von jeglichem Unrat in den Augen der Visionäre. Keiner beschwert sich über die rauen Besen, die durch die Gassen fegen, Es tut ihnen nicht weh, denn tot sind sie allemal. Ihr eigenes Leben, ihr Licht ist ihnen aberzogen und in vermeintliche Sicherheit gebracht worden.
Das ist euer Weg…! Wenn ihr gute Menschen sein wollt, dann schlagt ihr diese Richtung ein. Das bringen uns nicht nur unsere Eltern so bei. Das haben diese auch schon so von der Obrigkeit erfahren. Nur leider weiß niemand mehr, wer diese Obrigkeit ist. Wenn es jemals gewusst wurde.
Du bist gut, sagen sie uns, wenn du den rechten, nämlich in diesem Fall den linken Weg gehst. Du bist ordentlich so wie die Straße, auf der du läufst. Du scheinst sauber, adrett, auf den Punkt genau pünktlich. In erster Linie zählt die Fassade. Wie es in den Hinterhöfen aussieht, spielt hier keine Rolle.
Dann gibt es noch die andere Seite. Ein kleiner Wasserlauf trennt die weite Gegend von meinem Blickwinkel. Ein scheinbar nicht zu überwindender Fluss. Gehe ich jedoch näher heran, erkenne ich, dass ich buchstäblich übers Wasser gehen könnte, wenn ich es wollte. Einzelne Katen stehen dort. Dazwischen kleine Hütten die nur für die Durchreisenden erbaut zu sein scheinen.
Ich sehe mich dort sitzen, mitten auf dem Feld im Schneidersitz. Ruhe umgibt mich. Es ist meine Welt. Meine Welt, so wie ich sie mir erstellt habe. Ich beobachte das flinke Treiben auf der anderen Straßenseite. Emotionslos mit offenem Blick sehe ich ihnen einfach nur zu wie sie Erfüllungsgehilfen der leitenden Matrixverantwortlichen geworden sind. Wie sie mit großem Eifer ihre Pflicht, der Gemeinschaft angemessen, erfüllen. Ich sehe, wie sie aufhorchen, wenn von Solidarität ihrem Gegenüber, gepredigt wird. Sofort prüfen sie ihre Einordnung und nötigenfalls wird nachjustiert.
Wer sagt mir denn, dass nicht diese Welt dort drüben, die richtige ist? Wer kann denn behaupten, zu wissen, dass dort eine Matrix, eine Scheinwelt, herrscht? Ich sage es! Ganz einfach ich. Wer sonst ist wirklich für mein Leben verantwortlich, wenn ich es selber führen will? Vielleicht bin ich verrückt, sicher bin ich es hinsichtlich der Aussage, dass ich nicht mehr an dem Ort verweile, an dem viele Andere sich aufhalten. Ich rede vom Wahnsinn.
(Bei Wikipedia steht: Als Wahnsinn wurden bis etwa zum Ende des 19. Jahrhunderts bestimmte Verhaltens- oder Denkmuster bezeichnet, die nicht der akzeptierten sozialen Norm entsprachen.)
Der akzeptierten sozialen Norm! Wer genau hat diese bestimmt? Ihr wisst, was ich sagen möchte.
Das bedeutet für mich, in den Augen der Menschen auf der anderen Seite, bin ich sicher auch in gewisser Weise Wahnsinnig. Aber warum sollte mich deren Meinung interessieren? Vielleicht, weil ich mich doch auch auf ihrer Seite aufhalten möchte? Weil ich von ihnen akzeptiert werden möchte? Nun ja, dann kann das ein Problem für mich sein. Denn ich erhalte das, was ich aussende zu mir zurück.
Was sende ich denn aus, dass es für mich zum Problem werden könnte? Vielleicht: „Ihr alle seid verrückt?“ „Ich kenne mich aus und weiß bescheid über die Matrix?“ Ich könnte hier noch x Beispiele anführen.
Fazit: Ich suche nach mir und meiner Herkunft. Bei den ersten Schritten werde ich sicher zwischen den Welten, oder wie hier aufgezeigt, zwischen den Straßenseiten, zwitschen. Bis ich dann irgendwann eine Entscheidung treffen möchte. Dieser Schritt ist ein gewaltiger, denn er ist endgültig. Sie lassen mich nicht mehr in ihre Welt, ich nerve und bin jetzt ganz sicher für alle erkennbar verrückt. Außerdem kann ich es dort nicht mehr aushalten, in ihrer aus meiner Sicht, Plastikwelt. Dann könnte es doch so einfach sein, über den Fluss in meine wirkliche Heimat zu treten.
Könnte es… ja.
Da aber auch ich konditioniert wurde habe ich große Angst zu sterben, wenn ich nicht mehr in meine alte Heimat zurückdarf. Werde ich also sterben, wenn ich hinüber auf die andere Seite wechsle? Vielleicht, wir wissen es nicht. Ich weiß es nicht. Einen Tod sterben wir sicher, aber sterben wir den nicht jede Nacht, wenn wir uns dem Schlaf hingeben? Sterben wir ihn nicht, wenn wir regelmäßig all unsere Zellen erneuern, um praktisch ein neuer Mensch zu werden?
Ich bin sicher, weil ich es fühlen kann, dass ich eine Entscheidung getroffen habe. Und nun sitzt ich hier, schau noch eine Weile hinüber auf das Treiben, bevor ich aufstehe aber nicht um gegen irgendetwas oder jemanden zu kämpfen. Ich stehe auf und geh nachhause. Ich folge meiner Entscheidung, weil ich glaube, dass dort der Sinn meiner Inkarnation verborgen liegt. Ich gehe zu mir, dafür höre ich auf meine Stimme und nur auf sie. Denn niemand kann mir sagen, wer ich wirklich bin. Das kann ich im Moment noch nicht einmal selbst. Ich kann aber sagen, wer ich werden will. Ich will wahrhaftig sein, mit all seinen Konsequenzen.
Puh, … wirklich mit all den Konsequenzen? Ja natürlich, auch drüben hätte ich diese zu tragen, selbst wenn sie behaupten, ich sei in jeder Lage gut versichert und bräuchte mir keine Sorgen zu machen, wenn ich mich an (ihre) Regeln halte.
Ich kann sehr gut wahrhaftig sein, weil ich nämlich ein sehr guter Mensch bin. Ich bin Liebe, auch und gerade, wenn man mir und uns sehr lange etwas anderes hat, weiß machen wollen.
Und warum erzähle ich dir das alles? Weil ich dich bei deinem Weg über den Fluss begleiten möchte. Ich kann dir dabei helfen, Holz für einen Steg bereit zu legen. Ich setze mich neben dich, wenn du nicht sicher bist RICHTIG zu sein. Außerdem reiche ich dir eine Kerze aus meiner Tasche, die das Licht versinnbildlichen möchte. Also trau dich/dir. Du kannst mich rufen, ich sitze dort in einer dieser Hütten für Durchreisende.
Martina
Woher kommen diese Frauen?
Wie ein knorriger Ast beugt sie sich über mein Papier um mir die Leviten zu lesen. Sie ächzt und schimpft unter dem Gewicht ihres viel zu schweren, alten Körpers. Ich lehne an ihrem wundervollen Stamm und bekomme die Energie all ihrer Sommer und Winter zu spüren. Und trotzdem darf ich bei ihr meinen eigenen Weg finden, meine eigenen Äste wachsen lassen. Es ist ausdrücklich erwünscht, mich den Stürmen meines Lebens zu stellen. Unter dem Dach Ihrer Krone haben sich Bilder, Gedanken und Wünsche gesammelt und ich lege meine dazu. Und gerade dann wenn eine meiner Ahninnen ihre Röcke rafft um sich in meinem Kopf ein Tanz-Duell mit unseren Schwestern zu bieten, sind wir weit entfernt von dem schwachen Geschlecht. Es gluckst und gurgelt die dunkle Stimme aus dem moorigen Boden, in dem unsere starken Wurzeln abtauchen, in das Reich der duftenden Erde. Hier sitze ich ganz nah an der aufgebrochenen Rinde, bei den verwitterten Gesprächen und den gefallenen Träumen. Pilze die nur Emporkömmlinge sind von dem was im Erdreich verborgen liegt versuchen sich ebenfalls einen Platz zu unseren Füßen zu sichern. Genau hier kommen wir her.
Der Frühling naht. Wie ein Bär in seiner Höhle, drehe ich mich schlaftrunken von der einen auf die andere Seite. Dabei zieht mir der Duft von Mutter Erde, wie sie sich langsam auf die Geburt vorbereitet, in die Nase.
Sind es des Bären Träume?
Wut und Rachegedanken sind in meinen Zellen abgelegt. So oder so, hätte ich es vielleicht mancherorts in meiner Hilflosigkeit machen wollen. Geplant und wieder verworfen. In Emotionen verwickelt, die Gedanken wie Tücher um meine Beine geschnürt um nicht weiter gehen zu können. Um nicht abrücken zu müssen, von der Rache Lust. Auch damit der Schmerz nicht vergehen kann im Herzen oder sonst wo. Damit dieser Druck, den ein anderer Mensch mir scheinbar auferlegt hat, nicht vergessen werden kann. Schon lange verdrängt aus dem Alltag, lagern sie in meinem Keller. Ordentlich sortiert nach Personen und Anlässen liegen sie dort, manche in Kartons, andere offen im Regal. Nicht dass ich sie noch bräuchte, ich habe sie schon etliche Male hinauswerfen wollen, habe sie vor die Tür zum Abholen bereitgestellt. War sogar dabei, wenn sie im ritualen Gedanken davonfuhren. Und doch, heute Nacht kommen sie im Gewand des heimtückischen Mörders. Sie meucheln meine große Liebe und wollen auch mich nicht davon kommen lassen. Verzweiflung, Angst und Ohnmacht machen sich breit wie aufsteigender Nebel über einem Feld im Herbst. Mit dem Rücken an der Wand versuche ich ihnen ins Gesicht zu blicken, will sehen wer mir diesen Schmerz bereitet. Will registrieren, an wem ich dies zurückgeben kann, wenn wohl auch erst im nächsten Leben. Undeutlich erkenne ich sie, die Gesichtszüge starr und eingeschliffen wie in Eichenholz. Die Mundwinkel nach unten gezogen, die Augen wie Schlitze. Ich kann fühlen wie deren Atem stockt. Ohne Leben nur einem Auftrag folgend kommen sie näher. Alles um mich herum brennt. Flammen züngeln und nehmen ihre Leiber mit, die aufsteigen um sich gleich wieder in diesem Meer aus roter und grüner Hitze, zu erheben. Es sind meine Gedanken, meine Ängste und auch meine Wut, die sich einen Weg geschaffen haben um in den Turm zu gelangen. Genau in diesem Moment sind sie dort in meinem Kopf, dort wo ich ihr wahres Gesicht erkennen darf. Mit ganzer Kraft haben sie mir den Schlüssel gebracht um endlich gehen zu können. Und ob es mir nun passt oder nicht, ob ich den Schlüssel nutzen möchte oder noch einmal eine Epoche warten will, es ist meine Entscheidung. Dieser Schlüssel besteht aus Vergebung. Seine Energie ist weich und fließend, er formiert sich in jedem Moment neu, glitzert wie Seide und hat doch die Kraft den Zylinder im Schloss zu bewegen.
Ich sinke in mich zusammen, nehme mit zitternden Händen ihr Geschenk. Schnell versuche ich noch einen Blick auf meinen Liebsten zu werfen, den sie mir doch gerade noch mit Gewalt genommen haben. Zweifel wollen sich ins Bild mischen, wollen mich vom Gegenteil überzeugen. Wie die Wollmäuse aus meinem Keller, hier mit Leben gefüllt, scheinen sie zu quieken: Nehme den Schlüssel nicht! Wer soll denn Rache nehmen können, wer soll vergelten was sie dir angetan haben in all den Jahren? Es ist vorbei, die Geschichte ist geschrieben. Gestern wird immer und für alle Ewigkeit gestern bleiben und zwar genau so wie es geschehen ist. Wenn ich heute diesen Schlüssel nutze, dann werde ich die dazugehörenden Gedanken entlassen können. Sie werden in Lichtgeschwindigkeit zu ihren Wurzeln zurückschnellen. Dort können sie sich auflösen oder verwandeln, dort können sie in die Energie gehen, aus der sie entsprungen sind. Sie brauchen in keinem Körper zu gären oder eine andere Form anzunehmen, um zu ihrem Ursprung zu gelangen.
Ich gehe in den Garten und schaue hinauf in die Unendlichkeit. Ich bin so klein und doch besitze ich all die Informationen in mir die auch dieses riesig scheinende Universum verinnerlicht. Werde ich für meinen Teil vergeben und loslassen, kann das auch irgendwo dort draußen passieren. Heute und für genau diesen Moment entscheide ich mich für diesen Schlüssel. Ganz leicht lässt er sich im Schloss drehen, die Klinke springt hinauf als sei sie voller Erwartung ob des Moments der mein Leben in einem Licht erscheinen lassen wird, dass wohl unbedingt dem Frühling gleicht. Wie gute Freunde kann ich nun die Gedanken und Muster verabschieden, den einen mit einem Händedruck, den Anderen mit einer Umarmung.
… ein Land in dem Milch und Honig fließ-nicht so ganz, denn hier fließt nichts mehr. Es steht in Töpfen und Schalen und man klebt mit Händen und Füßen darin fest. Im Vorübergehen sieht es so nett aus, das Bild von Harmonie und Liebe. Jedoch kann man weder riechen noch schmecken was hier vor sich geht. Das „Ich“ sitzt auf dem kleinen Schemel hinten links im Bild und grinst, weil es somit glücklich scheinen will. Glückliche Kühe, glückliche Bienen und ein glückliches Ich.
Wer kennt sie nicht, die Stimme aus dem Hintergrund, die behauptet, man könne Jederzeit aufstehen und gehen, könne das klebrige Zeug abspülen und einfach losgehen.
„man muss es nur wollen“
Ich will ja, aber ich habe keine Ahnung wohin ich dann gehen soll. Hier in diesem Bild habe ich einen Rahmen, hier habe ich einen Platz für mein Leben gefunden. Gefällt dir dieser Platzt? Nein, natürlich gefällt es mir hier (in dieser Situation oder an diesem Ort) nicht.
Und?
Und was?
Und, warum stehst du nicht auf?
Weil ich nicht weiß wohin ich gehen soll. Ich habe nicht genug von diesem oder jenem, dann bin ich nicht groß oder stark genug, und außerdem habe ich gerade überhaupt keine Zeit. Das sind keine Ausreden, ich weiß, dass ich handeln werde, sobald ich soweit bin.
Wie wertvoll ist dir dein Leben? Also, ich spreche von deiner Person und natürlich auch von der Zeitspanne in der du dich aufhältst. Was ist es dir Wert, dieses wundervolle Geschenk, das Leben? Wie würdest du handeln wenn irgendwer oder -was dich zwingen würde? Vielleicht eine Krankheit oder ein Verlust. Wenn es dich zum Gehen bewegen wollte?
---?
Ja, genau und was wäre dann anders, hättest du dann mehr Zeit oder ein besseres Einkommen?
Nein hätte ich nicht, aber ich würde dann nicht diese Sicherheit aufgeben, die ich jetzt habe.
OK, es geht also um die Sicherheit die du hier vermutest und die du nicht aufgeben willst. Die du nicht gegen Liebe und Freiheit eintauschen willst.
Wenn du dich selbst so sehen kannst wie du dich geschaffen hast, so wertvoll und so perfekt, dann wirst du über deine Bedenken lachen können. Dann wirst du den Schemel an die Seite stellen können und aus dem Bild spazieren. Du wirst dich neben den Menschen, vor diesem Bild, stellen und dich beim Gehen bei ihm einhaken. Ihr werdet euch fragen warum dieses Bild von dir existiert hat. Und ihr werdet sagen, weil ihr ausprobieren wolltet wie es ist, in einem klebrigen Bild zu leben. Mehr ist es nicht, mach es nicht so groß und gefährlich. Du lebst hier ganz gut, du lebst hier weil du auf deinem Weg bist. Du konntest dich doch bis jetzt immer auf dich verlassen. Du kannst hier jederzeit rausgehen wenn die Zeit gekommen ist. Nun bleib ruhig noch ein wenig sitzen und schau dir alles an.
Der Gedanke lässt mich erst einmal ein wenig zusammenfahren. Auch weil es „Loslassen“ beinhaltet, Altes wird zurückbleiben oder verwandelt werden. Heilung bekommt eine enorme Lebenschance.
Zu aller erst werde ich die Verantwortung für meine Umwandlung übernehmen können. Was denn für eine Umwandlung? Sofort beginnt mein Hirn mit dem Taub- und Blind sein. Ich rede einfach weiter, sage mir, dass nun Taten den Ideen folgen sollten. Jetzt wo ich mich darauf anspreche, kann ich mich nicht einmal mehr an die Ideen erinnern. Welche Wünsche entspringen meinem Innern und wo folge ich fremden Stimmen?
Das ist Schwerstarbeit. Ich möchte mich in mein Schneckenhaus zurückziehen, denn ich fürchte die Veränderung und auch die Verantwortung für mein Leben. Mein kleines Mädchen (innere Kind) fürchtet sich davor. Mit großen Augen schaut sie ins Leere und wartet darauf, dass es dunkel um sie wird.
Diesmal ist es anders, ich bin vorbereitet. Eine junge Frau betritt den Raum, geht direkt auf die Kleine zu und flüstert ihr etwas ins Ohr. Mein Mädchen steht nun auf und setzt sich in einen Sessel, zieht die Beine an und nimmt die Decke, die ihr von der Frau gereicht wurde.
Ich beobachte das Ganze mit einer gewissen Anspannung. Die sich im Äußeren durch meine hochgezogenen Schultern bemerkbar macht. Ich ahne, dass diese Frau meine innere Mutter ist, sie ist vor Ort um für mich zu sorgen, um an meiner Seite zu bleiben.
Ich gebe heute einen großen Teil meines alten „Seins“ auf. Und damit auch einen Teil meines alten Selbst. Das ist nicht mein Leben, nur das -wer und was ich gerade bin-. Was ich von mir, an mich preisgebe, lasse ich langsam zu tage kommen. Seiten und Eigenschaften, die sehr tief in mir geschlummert haben müssen. Die vielleicht unter dem Dielenboden versteckt, darauf gewartet haben dürften, hinaus gelassen zu werden.
Ich bin immer noch ich, habe meine Substanz mein Mensch sein nicht verändert. Ich bin bereit „Verrückt“ zu sein. Strecke meine Fühler nach Menschen aus, die ebenfalls verrückt sind. Umso näher ich mir selbst bin, umso mehr ich mich mit meinem Geist und der Seele verbinde, desto größer werde ich. Ich bin nicht mehr außer mir, nicht mehr so oft. Ich traue mir und folge meinen Träumen. Ich folge ihnen um sie in die Realität zu holen, um sie wahr werden zu lassen. Um sie zu verwandeln.
Aus Träumen werden Gedanken denen ich nachhängen kann. In denen ich bade oder die ich wieder verwerfe. Diese Gedanken verwandeln sich sobald ich in die Tat gehe. Erst einmal lasse ich sie zu Worten werden, ich prüfe ihre und meine Standhaftigkeit. Sie werden gekaut und gespuckt, sie werden geschluckt und verdaut oder auch nicht. Sie werden im Außen zerrissen und von anderen verlacht. Bin ich ihre „Mutter des Gedanken“, dann schleppe ich sie nicht nur mit durchs Leben. Ich stehe auf, hebe sie in die Luft, lasse sie atmen und schreien, lachen und tanzen…
Herzlich willkommen in deinem Leben.
Ich bin auf einem Basar, und will dort Dinge kaufen, die schon längst mir gehören. Ich feilsche um die Preise für Vorhänge und Stoffe, die meine Freiheit symbolisieren sollen. Außerdem verhandle ich um einen metallenen Leuchter bzw. Kerzenständer.
Meine Freiheit und mein Licht!
Ich verhandle mit anderen Menschen um meine eigenen Anteile. Ich will mich mit ihrer Energie schmücken, will mir etwas im Außen auflegen und mich im Außen erhellen. Gebt mir.
Wir werden erzogen um zu bitten, viele von uns können sich gar nicht vorstellen welch großartige Schätze sie in sich tragen.
Eine weiße Stute steht auf aus den Trümmern, ihr Schweif ist gekürzt, so wie abgehackt, ihre Flanken sind blutig.
Sie hat geboren, die Schimmelfrau. Man hat sie geschlagen und ausgeraubt, um an ihre innerste Kraft zu gelangen. Man hat ihr das Kind geraubt, ihre Liebe und Güte. Sie haben sie liegen lassen, beschämt, beschmutz und entweiht.
Heute erhebt sie sich neben uns und wir können ihr Heilung zukommen lassen. Wir können ihr von uns schenken. Wir können ihr das geben, um was man sie beraubt hat. Ich schenke meiner Weiblichkeit, die mir in der Form einer weißen Stute erschienen ist, all meine Freiheit und Liebe, ich schenke ihr mein Licht, den letzten Funken, den ich in mir finden kann.
Jetzt erkenne ich die Situation auf dem Basar. Ich versuche zu handeln und feilsche um jeden Cent, weil ich bedürftig bin. Weil ich glaube mich schmücken zu müssen.
Die heutige Mondenergie gibt uns wieder einmal die Möglichkeit mit uns in Kontakt zu gehen. Wir können durch das Labyrinth unserer Leben gehen. Wir können unseren dunklen Seiten vergeben und sie in uns integrieren. Sie stehen dort wie in einer Galerie und warten darauf befreit zu werden durch unsere Zuwendung und Liebe.
Ich kniee mich vor meine wundervolle Stute und beschreie, beklage und beweine die Folter, die sie ertragen musste. Ich bitte sie um Vergebung für all mein Wegblicken und Davonstehlen in diesem und in vergangenen Leben. Ich kann den Gedanken kaum ertragen, aber ich bitte auch um Vergebung für meine Gräueltaten.
Dieser besondere Mond lässt uns tiefer blicken und stärker heilen. Denn auch kriegerische Kräfte und dunkle Mächte gesellen sich heute zu ihm. Wir dürfen Gäste sein, sind eingeladen unser Menschsein zu bereinigen, wenn wir das möchten.
Wenn uns dann die Stute in voller Kraft und Weiblichkeit dazu auffordert eins mit ihr zu sein, dann hat sich unsere Mission für diese Nacht erfüllt.
Erinnere dich an deine Urahninnen, an die weisen Frauen mit ihrem Wissen und Gaben. Sie hätten sich schlapp gelacht bei dem Gedanken ein Anhängsel eines Mannes sein zu sollen. Oder gar sich unterwerfen zu wollen.
Schon beim Verfassen dieser Zeilen kann ich die maskuline gewaltvolle Energie wahrnehmen. So sehr ist es verankert in unseren Zellen, dass entweder das eine oder das andere böse ist und unterdrückt werden muss.
Bullshit
Es ist kalt in meinem Zimmer und ich mag mein Bett nicht verlassen. Doch beide Hunde sitzen schon davor und wollen raus. Jeden Morgen schenken sie mir diese glückliche und überschwängliche Begrüßung. Also bahne ich mir meinen Weg und suche die Kleidung zusammen für den Gassi Gang. Wir drängeln uns die Treppe runter und die beiden hüpfen immer noch ganz unbeirrt… es geht raus! Die Mütze tief ins Gesicht gezogen das Tuch um den Hals geschlungen und mein Arm samt Leine bis zum Anschlag auf Spannung. Die kleine kommt wie immer hinterher getrottet, sie macht ihr eigenes Ding. Mädchen halt, denke ich und versuche noch schnell meinem Nachbarn aus dem Weg zu gehen. Jetzt bloß nicht sprechen müssen, meine morgendliche Energie reicht vielleicht gerade für ein Kopfnicken.
Auf der Wiese angekommen, versuche ich meine Gedanken zu ordnen und den Traum der letzten Nacht etwas zu sortieren. Hier könnte ich jetzt den Rest Tages bleiben, immer weiter laufen, die Sonne bei ihrem Aufgang empfangen, die kühle Luft im Gesicht vertreibt sachte die mäkligen Gedanken und ich habe ich das Gefühl in meinem „Jetzt“ zu sein.
Schon auf dem Rückweg fällt mir auf, wie ich wieder in den Alltag trotte, so als würde ich in einen Bahnhof einlaufen um dann meinen Platz einzunehmen. Beim Einsammeln der Hunde kreisen die Gedanken schon um Pläne und Aufgaben des laufenden Tages. Während mein imaginärer Zug sich in Bewegung setzt, bin ich mir fast immer einen Schritt voraus.
Heute lege ich mir ein gutes Gefühl zu den Hundeleckerlies in die Manteltasche. Keine Versuche mehr mich in Formen zu pressen, bei denen ich verdreht und gewunden am Boden vor meinen eigenen Füßen liege. Keinen Startplatz einnehmen um dann auf Schienen den vorgegebenen Weg zu nehmen. Nicht der Weg auch nicht mein Haus muss sich verändern. Meine Sicht und meine Einstellung sind es die mir den Blick auf dieses Leben frei machen. Ich entscheide an jedem Morgen wie ich zurückkomme zu mir.
Diese Leben ist mein wundervolles Geschenk an mich. Und jetzt hätte ich gerne einen Kaffee.